Einfach ausgedrückt: Eine Marke ist ein Synonym für Vertrauen. Bei einer bekannten, vertrauenswürdigen Marke ist man eher gewillt, zu kaufen. In einem Markt voller konkurrierender Produkte ist eine starke Marke einer der Hauptgründe für die Kaufentscheidung. Deshalb ist es ungemein wichtig, zu verstehen, wie man erfolgreiches Marketing Branding betreibt.
Der Unterschied zwischen einer starken Marke und einem gerade neu gestarteten Business lässt sich mittels der Kaufquote eines Webshops sehr eindrucksvoll aufzeigen:
Während bei einer etablierten Marke zwischen 5 % und 9 % der Besucher im Webshop dann auch tatsächlich einen Kauf abschließen, liegt dies bei einem unbekannten Webshop bei nur 0,2 %.
Eine Marke definiert sich durch die Anzahl der Kontaktpunkte und der damit verbundenen Wahrnehmung. Ein sehr kleiner Marken Brand wird im Alltag sehr wenig sichtbar sein, eine sehr starke Marke wie z.B. ein großer Limonadenhersteller ist dagegen im Alltag ständig präsent.
Für Online-Marketing bedeutet das: Wie viele relevante Platzierungen habe ich in Google, und anderen organischen Kanälen wie TikTok, Instagram oder LinkedIn? Wie viel Werbebudget wende ich für die einzelnen Kanäle auf, um meine Botschaft punktgenau zu platzieren?
Der erste Schritt im Marketing Branding kann das Schalten von Brand Anzeigen über Facebook sein. Wenn dann Facebook-Anzeigen geschaltet werden, werden Kontaktpunkte mit der Zielgruppe hergestellt. Das folgende Phänomen beobachten wir sehr oft, wenn wir Facebook- und Instagram-Anzeigen als einzigen Werbekanal für einen Kunden schalten, der vorher nicht so prominent auf dem Markt vertreten war:
In den ersten Tagen der Anzeigenschaltung gehen viele Besucher auf einen Webshop. Allerdings gibt es noch relativ wenige Verkäufe. Erst nach zwei bis drei Wochen steigen die Verkäufe im Webshop. Was jedoch sehr auffällig ist, ist, dass in diesem Zeitraum auch die Markensuchen über Google stark ansteigen. Was hat das für den Aufbau einer Marke zu bedeuten?
Der erste Weg für potenzielle Käufer führt über Facebook-Anzeigen. Sie gehen auf den Webshop, kaufen aber noch nicht, weil ihnen das Vertrauen fehlt. Nach ein paar Tagen sehen sie dieselbe Anzeige auf Facebook, erinnern sich, dass sie eigentlich etwas kaufen wollen, und geben die Marke bei Google ein. Sie vertrauen der Marke noch nicht. Deshalb verwenden sie Google, um nachzusehen, welche Erfahrungen andere mit dem Webshop gemacht haben und ob dort Negatives berichtet wird. Wenn bei ihrer Recherche nichts Negatives auftaucht, klicken sie auf das Ergebnis der Marke und kaufen dann ein. Auf den ersten Blick sieht es daher so aus, dass der Verkauf über Google zustande kam. Aber eigentlich ist die Facebook-Anzeige der auslösende Faktor. Das Zusammenspiel verschiedener Kanäle, hier aus Facebook-Anzeige und Google Ads, ist daher im Branding Marketing ungemein wichtig.
Was vor dem Zeitalter des Internets schon lange der Traum eines jeden Werbetreibenden war, ist jetzt endlich möglich: Die Messbarkeit der einzelnen Marketingaktionen auf die Wirkung der Marke bzw. des Marken Brands.
Im obigen Beispiel mit der Facebook-Kampagne wurde ein grundsätzliches Interesse geweckt, das die Markenaufrufe über die Google-Suche auslöste. Es ist daher äußerst wichtig, die einzelnen Suchanfragen der Marke genau zu verfolgen, um ihre Wirkung zu erkennen.
Wenn z.B. ein neuer Kanal wie TikTok zur bezahlten Werbung hinzukommt, die Markensuchen aber gleich bleiben, kann man davon ausgehen, dass die Zielgruppe in diesem Kanal entweder nicht präsent ist oder falsch angesprochen wird. Nach einer gewissen Testphase neuer Ansprachen sollte entschieden werden, ob der Kanal weiter genutzt oder als gescheitertes Experiment im Branding Marketing eingestellt werden soll.
Ebenso lässt sich natürlich auch die Wirksamkeit von Radio- oder Fernsehwerbung direkt messen. Neben der reinen Besucherspitze auf der eigenen Website während der Sendung lässt sich anhand der Anzahl der Markensuchen messen, wie nachhaltig die Werbung für den Aufbau einer Marke tatsächlich war.
Das heißt: ob es wirklich ein Kaufinteresse gegeben hat oder ob nur ein kurzer Besuch auf der Website stattgefunden hat und die Marke dann wieder vergessen wurde.
Wenn der Artikel jetzt Dein Interesse daran geweckt hat, die Stärke deiner Marke zu messen und täglich neu zu analysieren, kannst Du mit dieser Anleitung Dein eigenes Brand-O-Meter bauen:
Du erhältst alle Nachfragedaten für deine Marke über die kostenlose Google Search Console. Falls Du Deine Webseite dort noch nicht hinterlegt hast, kannst Du in dieser ausführlichen Anleitung sehen, wie dies funktioniert.
Nachdem Du Deine Suchdaten in der Google Search Console hast, kommt nun der nächste Schritt:
Um die Daten jetzt zu filtern, zu clustern und zu visualisieren, nutzt Du das ebenfalls kostenlose Google Data Studio.
1) Erstelle einen neuen Bericht
2) Wähle unter Datenquellen ”Search Console” aus
3) Wenn erforderlich, autorisieren, und dann Deine Domain auswählen
4) Den Suchtyp “Web” auswählen
5) Als Diagrammtyp “Zeitreihe” auswählen
6) Den Messwert auf “Impressions” umstellen
Interessenten (Impressions) wollen nicht unbedingt direkt zu Deiner Homepage, wollen aber sehen, welche weiteren Inhalte (positive oder negative) zu Deinem Markennamen erscheinen. Somit siehst Du jede Suche zu Deiner Marke, und nicht nur jeden Besucher Deiner Homepage.
7) Filter:
Wir benötigen jetzt noch einen Filter, da aus der Google Search Console alle Begriffe exportiert werden, bei denen Deine Seite in Google erscheint. Also auch organische Keywords. Wir wollen aber nur die Suchen nach Deinem Markennamen sehen.
Unter “Query” gibst Du Deinen Markennamen ein. Damit werden alle Kombinationen, also auch z.B. “MARKENNAME + Erfahrungen” in Dein Diagramm aufgenommen.
8) Zeitraum
Standardmäßig ist der Zeitraum auf die letzten 28 Tage eingestellt. Für die Entwicklung Deiner Marke ist dieser Zeitraum sehr kurz, daher hier gerne ein ganzes Jahr oder noch länger auswählen.
Damit das ganze nicht so schlicht wie hier im Beispiel aussieht, können jetzt noch schöne Hintergrundbilder hinterlegt werden, das Diagramm dem eigenen CI angepasst werden oder aber auch Trendlinien eingeblendet werden.
Viel Spaß mit eurem Brand-O-Meter!
Uwe ist seit über 21 Jahren auf der Jagd nach den besten Online-Marketing Strategien. Am meisten faszinieren ihn dabei alle wenig bekannten, aber wirkungsvollsten Methoden. 2014 gründete er die Performance-Marketing Agentur WebQuantum. Als eine Art “Online-Marketing Professor” unterrichtete er unter anderem an der Hochschule Fulda und referiert auf den unterschiedlichsten Bühnen rund um seine Lieblingsthemen SEO, Social Media Marketing & Co.
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