Wie man mit minimalem Budget viel aus Google Ads herausholt

Google Ads, also bezahlte Suchbegriffe bei Google, scheinen auf den ersten Blick relativ einfach zu sein: Ich buche die Begriffe, unter denen ich bei einer Google-Suche erscheinen möchte. Menschen klicken auf meine Anzeige, kommen auf meine Website und kaufen mein Produkt. Fertig.

Stimmt in der Theorie, aber in der Praxis wird leider viel Geld verbrannt. Deshalb richtet sich dieser Artikel an Start-ups, die es sich noch nicht leisten können, sechsstellige Beträge für “Branding” einfach so -sprich: Werbung ohne direkten Umsatz – auszugeben.

Um das Ganze etwas anschaulicher zu machen, gehen wir das Ganze an einem konkreten Beispiel durch, der zufällig ausgewählten Seite https://faircations.de/ (da diese Seite noch relativ neu ist und auch noch keine Werbung im Google-Netzwerk schaltet).

Faircations ist ein Reiseportal, das sich auf nachhaltiges Reisen spezialisiert hat. Sie bieten eine Auswahl an umweltfreundlichen Hotels und CO₂-Kompensationsmöglichkeiten für einen nachhaltigen Urlaub. Das Ziel von Faircations ist es, den Tourismus zu einem nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Sektor zu machen. Bisher werden noch keine Google Ads geschaltet. Das könnte aber durchaus helfen, den Umsatz zu steigern. Schauen wir uns an, für welche Begriffe sie in der organischen Google-Suche gelistet werden:

Keywordliste
(Keywordliste)

Diese Begriffe sind nicht geeignet, um auf das innovative Unternehmen aufmerksam zu machen. Für Begriffe wie “nachhaltiges Reisen” ist die Seite einfach noch nicht alt genug. Google traut ihr nicht genug zu, um dafür in den Top-Ergebnissen aufzutauchen.

Also schnell auf den Begriff “Nachhaltiges Reisen” bei Google Ads Anzeigen buchen? Nein, denn zuerst müssen wir verstehen, welche Begriffe einem Start-up wie https://faircations.de/ direkten Umsatz bringen.

Unterschied transaktionale vs. informelle Keywords

Transaktionale Keywords

Transaktionale Keywords sind Suchbegriffe, die auf eine klare Kaufabsicht des Nutzers hinweisen. Diese Keywords sind in der Regel spezifischer und zielgerichteter als informative Keywords. Beispiele für transaktionale Keywords für faircations.de sind „Nachhaltige Reisen buchen“, „Ökotourismusangebote sichern“ oder „Fair gehandelte Reisen buchen“.

Der Suchende steht also unmittelbar vor einem Kauf. Hier kann ich mit einem geringen Budget für Google Ads sehr schnell Umsatz generieren.

Informelle Keywords

Informative Keywords hingegen beschreiben in der Regel ein Problem oder eine Frage, die der Nutzer hat. Diese Schlüsselwörter sind oft breiter und allgemeiner als transaktionale Schlüsselwörter. Beispiele für informative Keywords sind „Nachhaltiges Wandern“, „Biodiversität auf Reisen schützen“ oder “Verantwortungsvolles Tauchen und Schnorcheln“.

Hier wollen die Suchenden erst einmal recherchieren und sind noch nicht bereit zu kaufen. Hier realisiere ich keinen direkten Umsatz mit meinem Google Ads Budget und es wird schwierig, einen positiven ROI zu erzielen.

Was ist das stärkste transaktionale Keyword?

Es gibt sehr starke transaktionale Begriffe, und zwar die eigentlichen Markennamen. Sobald z.B. ein Suchender die Marke eines Webshops eingibt, hat er eine starke Kaufabsicht. Das wurde vor einigen Jahren noch ausgenutzt: Markennamen wie z.B. Otto wurden direkt in Google eingetragen und die Suchenden dann auf den Otto-Shop verwiesen. Für jeden Käufer gab es eine Provision. So konnten mit einem Euro Google Ads Budget ca. 10 € Provision verdient werden.

Für faircations.de wäre ein sehr starker transaktionaler Begriff z.B: “nachhaltiger reiseveranstalter” (80 Suchanfragen pro Monat CPC 0,92 Cent)

Die einzelnen Suchbegriffe auf der Seite: Hier sind die Ergebnisse vergleichbar mit Markensuchen z.B. “barfuß eco hotel malediven”. Wer diesen Begriff eingibt, möchte in einem solchen Hotel Urlaub machen. Derzeit suchen immerhin 30 Personen pro Monat danach. Hier sollte unser Reiseveranstalter die Destinationen mit der höchsten Marge herauspicken. Dann kommen schnell einige tausend hoch passende, transaktionale Suchen pro Monat zusammen. Die Klickpreise für Hotelsuchen liegen bei ca. einem Euro. Die Kosten für die Schaltung von Google Ads sollten sich durch die Provisionen schnell amortisieren.

Wie weit kann ich mit den exakten Begriffen gehen?

Grundsätzlich klingt die Auswahl nach hochkonvertierenden Begriffen zunächst sehr logisch und zielführend. Ich schalte also einfach immer die hochkonvertierenden Begriffe ein und erhöhe dann parallel zu meinem Wachstum das Google Ads Budget.

Leider funktioniert das in der Praxis nicht, da diese Begriffe in der Regel relativ schnell vom Suchvolumen her ausgereizt sind. Das heißt, ich kann zwar mehr Budget an Google geben, aber ich bekomme nicht mehr Besucher auf meine Seite, weil einfach nicht mehr Leute nach diesen speziellen Begriffen suchen.

Wenn ich ein laufendes Google Ads-Konto habe, kann ich mit einer einfachen Abfrage herausfinden, ob es möglich ist, weniger gut konvertierende Begriffe auszuschließen und trotzdem mein gewünschtes Tagesbudget zu erreichen.

In der Kampagnenübersicht gibt es dieses kleine, unscheinbare Feld. Darauf müssen wir nun klicken, was folgende Ansicht zum Vorschein bringt:
In diesem Beispiel kann ich das aktuelle Tagesbudget von 30 € auf 60 € pro Tag erhöhen. Ich kann hier also informelle Begriffe ausschließen, um mich ganz auf die transaktionalen Keywords zu konzentrieren. Würde Google hier statt 60 € nur 33 € anzeigen, würde der Ausschluss der informellen Begriffe dazu führen, dass ich die 30 € pro Tag nicht mehr ausschöpfe. Ich bekomme also weniger Anfragen.

Wie nah ist der Begriff am Umsatz (transaktional)?

Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob der Begriff transaktional oder informativ ist, gib ihn einfach in die Google-Suche ein.

Am Beispiel des Begriffs “grünes Reisen” ergeben die organischen Treffer ein eindeutiges Bild: Die aufgelisteten Seiten beschäftigen sich grundsätzlich mit dem Thema und geben Tipps, sind aber allesamt keine Reiseveranstalter. Für ein kleines Startup-Reisebüro wäre das kein guter Begriff, denn über diese Suchanfragen wollen sich die Leute bloß informieren – und nicht kaufen.

Wenn ich aber ein sehr großer Reiseveranstalter bin und vielleicht ein schlechtes Image habe, dann kann dieser Begriff für mich durchaus Sinn machen, weil ich durch gut hinterlegte Informationen mein Image aufpolieren kann. Branding funktioniert nur mit großen Budgets, daher ist hier für kleine Start-ups dringend davon abzuraten, solche Begriffe zu schalten.

ChatGPT: eine gute Hilfe bei der Recherche von transaktionalen Begriffen

Wenn ich sehr viele Begriffe habe, kann die einzelne Suche über die Google-Ergebnisse sehr zeitaufwendig sein. Hier hilft das Tool ChatGPT. Dieses aktuell noch kostenlose neuronale Netz kann direkt nach transaktionalen und informellen Begriffen zu jedem beliebigen Thema abgefragt werden:

Diese Begriffe bilden eine sehr gute Auswahl, um eine erfolgreiche Google Ads Kampagne zu schalten. Jedoch muss auch immer bedacht werden, dass nicht nur der Suchbegriff wichtig ist, sondern auch die Botschaft, die ich meinen potenziellen Kunden in den Google Ads vermittle. Dieses Thema behandeln wir in einem nächsten, noch folgenden Blogbeitrag.

Uwe Walcher | Founder & CEO

Uwe ist seit über 21 Jahren auf der Jagd nach den besten Online-Marketing Strategien. Am meisten faszinieren ihn dabei alle wenig bekannten, aber wirkungsvollsten Methoden. 2014 gründete er die Performance-Marketing Agentur WebQuantum. Als eine Art “Online-Marketing Professor” unterrichtete er unter anderem an der Hochschule Fulda und referiert auf den unterschiedlichsten Bühnen rund um seine Lieblingsthemen SEO, Social Media Marketing & Co.

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(Uwe Walcher | Founder & Chief Executive Officer)
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