Welche Zielgruppen-Einstellungen wähle ich bei Facebook? Die häufig richtige Antwort: Gar keine!

Auf die Frage, welches Targeting wir auf den Mainstream-Plattformen verwenden, geben wir oftmals die auf den ersten Blick etwas provokante Antwort “Keine”. Dies führt verständlicherweise häufig zu Erklärungsbedarf bei unseren Kunden.

Fast jeder Kunde unterschätzt die Datenfülle, die Plattformen wie Facebook und Google unter der Haube haben – im Vergleich zu den ohnehin schon üppigen Auswahlmöglichkeiten, die man als Werbetreibender sieht.

Detaillierte Targetierung
(Detaillierte Targetierung)

Diese Daten stehen Facebook intern zur Verfügung

  • Suchanfragen und Aktivitäten auf Facebook
  • Freundesliste und Verbindungen zu anderen Personen
  • Nachrichten, die der Benutzer versendet oder empfangen hat
  • Information über den Browser oder das Gerät des Benutzers
  • Informationen über den Arbeitgeber des Benutzers
  • Kreditkartennummern oder Bankverbindungsinformationen
  • Besuche in physischen Geschäften
  • Einkaufsgewohnheiten des Benutzers
  • Bewegungsdaten, Onlinezeiten, Standortinformationen und IP-Adressen

Facebook hat also ein viel tieferes Verständnis der einzelnen Nutzer und auch viel detailliertere Informationen über deren Verhalten. Facebook weiß, wann welcher Nutzer zu welcher Uhrzeit gekauft hat, wo er sich aufhält usw. Daher kann niemand die Zielgruppen besser definieren als der Facebook-Algorithmus selbst.

Damit Facebook hier richtig funktioniert, ist es unbedingt notwendig, das richtige Feedback in Form von “Belohnungen” zu geben.

Das Geheimnis: Die richtigen “Belohnungen” zurücksenden

Dies geschieht in der Regel über das Facebook-Pixel, das auf Deiner Webseite eingebunden wird. Wenn Du zum Beispiel über ein Formular Kontaktdaten von Interessenten sammeln möchtest, wird das Pixel nach dem Absenden des Formulars ausgelöst. Facebook weiß dann: “Okay, dieser Besucher war der richtige, er hat das Anfrageformular ausgefüllt.”

Zu wenig Leads

Damit Facebooks Algorithmus vernünftig arbeiten kann, sollten mindestens 25 bis 30 Anfragen pro Woche gesammelt werden. Gerade beim Start von Kampagnen kann dies schwer bis unmöglich zu erreichen sein. Um hier dem Algorithmus vernünftige Daten zur Optimierung der Facebook Zielgruppe zu geben, können sogenannte Microconversions eingerichtet werden.

Microconversions können z.B. sein:

  • Besucher, die auf einen Call-to-Action-Button klicken. (z.B. “Zum Formular”)
  • Besucher, die sich für ein Webinar anmelden
  • Besucher, die ein Video ansehen
  • Dauer des Aufenthalts auf einer Seite

Wenn z.B. die Verweildauer auf einer Seite von mindestens 60 Sekunden nicht mehr als 20-mal pro Woche erreicht wird, haben entweder Deine Seiten, Deine Werbung oder beides ein großes Problem! In diesem Fall solltest Du Deine Kampagnen stoppen und grundlegend überarbeiten.

Ein weiterer Grund für zu wenige Anfragen oder Conversions pro Woche ist ein zu geringes Werbebudget. Wenn ich Facebook-Kampagnen mit nur 10 € pro Tag betreibe, aber eine Dienstleistung im Wert von 20.000 € verkaufen möchte, werde ich höchstwahrscheinlich nicht die erforderliche Anzahl an Conversions pro Woche erreichen.

Weitere Gründe für zu wenige Conversions

  • Unattraktives Angebot: Wenn das Angebot nicht attraktiv genug ist, um Interesse zu wecken, werden keine Leads generiert werden.
  • Falsches Publikum: Wer das falsche Publikum anspricht, bekommt keine passenden Leads
  • Landingpage: Wenn die Landingpage nicht benutzerfreundlich oder intuitiv ist, kann dies ebenfalls zu einem Mangel an Leads führen
  • Ad Fatigue: Das Publikum leidet unter „Banner-Blindheit“ – Ad Fatigue tritt auf, wenn ein und dasselbe Werbebanner immer wieder gezeigt wird und dadurch für das Publikum langweilig und uninteressant wird
  • Fehlender Call to Action: Ein Call to Action ist sehr wichtig, um Nutzer dazu zu bringen, etwas Bestimmtes mit einer Kampagne zu tun. Ohne einen Call to Action fehlt dem Nutzer die Motivation, überhaupt zu klicken

Qualität der Leads

Je schneller ich einem potenziellen Kunden ein Anfrageformular zeige, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Qualität dieses Leads sehr schlecht ist. Ein gutes Beispiel hierfür sind Facebook Lead Ads. Der Interessent wird durch einen Klick auf eine Werbeanzeige auf ein vorausgefülltes Formular von Facebook geleitet. Dort muss er nur noch wenige Klicks machen, um als Lead registriert zu werden: Das Lead-Formular überträgt Informationen wie Name, Mail-Adresse, Telefonnummer aus dem Facebook-Profil automatisch in das Formular, wodurch die Hemmschwelle dieses abzusenden, sehr gering ist. Vielen Interessenten ist gar nicht bewusst, dass sie gerade ein Anfrageformular ausgefüllt haben. Deshalb ist die Qualität hier relativ schlecht, nach dem Prinzip: Masse statt Klasse.

Im Gegensatz dazu wäre z.B. ein zweistündiges Webinar zu nennen. Wenn ich hier meinen potenziellen Kunden die Vorteile meines Produktes lebendig erkläre, werden die Anfragen nach dem Webinar sehr hochwertig sein.

Facebook Zielgruppen: Targetieren über die Anzeigen

Wenn ich jetzt Facebook das komplette Targeting überlasse, wie kann ich dann z.B. nur eine ganz bestimmte Zielgruppe ansprechen?

Ein Beispiel: Ich möchte Autoreifen vermarkten, aber nur für Porsche-Fahrzeuge mit mehr als 400 PS. Und das auch nur an Leute, die schon Rennstreckenerfahrung haben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, dass der Inhalt der Anzeige zielgerichtet ist, d.h. dass er auch wirklich in der Anzeige stehen muss:

Facebook-Ad | Beispiel
(Facebook-Ad | Beispiel)

Über den Anzeigentext können Zielgruppen in Facebook sehr genau definiert oder auch ausgeschlossen werden, indem diese Kriterien direkt in die Anzeige geschrieben werden. Dies ermöglicht eine wesentlich genauere Zielgruppenansprache als bei der manuellen Definition einer Zielgruppe.

Click Fraud

Facebook bietet verschiedene Werbemöglichkeiten an: Werbung kann im Facebook-Universum, also auf Facebook und Instagram, aber auch im Facebook-Werbenetzwerk geschaltet werden. Das Facebook-Werbenetzwerk kann aus allen möglichen Webseiten bestehen, die sich bei Facebook für die Einbindung von Facebook-Werbung beworben haben und freigeschaltet wurden.

Diese Webseiten werden dann für jeden Klick auf eine Facebook-Werbeanzeige bezahlt. Das ruft aber auch Betrüger auf den Plan.

Facebook-Ads-Frauds
(Facebook-Ads-Frauds)

So wurden bereits Apps mit Schadcode versehen, die dann nach dem Download aus dem App Store genau diese Werbeanzeigen selbstständig anklicken. Die Betrüger haben natürlich vorher eine eigene Webseite eingerichtet, mit Inhalten versehen und sich bei Facebook angemeldet.

So können pro Tag und Seite mehrere hundert Euro verdient werden. Werden gar mehrere Webseiten erstellt und mit automatisierten Texten versehen, können aus 100 € pro Tag schnell 1.000 € oder 10.000 € pro Tag werden.

Ich hoffe, wir konnten Dir einen Überblick über moderne Facebook Zielgruppeneinstellung geben. Wenn Du noch mehr Insider aus der Welt des Marketings erhalten möchtest, melde Dich einfach für unseren Newsletter an!

Uwe Walcher | Founder & CEO

Uwe ist seit über 21 Jahren auf der Jagd nach den besten Online-Marketing Strategien. Am meisten faszinieren ihn dabei alle wenig bekannten, aber wirkungsvollsten Methoden. 2014 gründete er die Performance-Marketing Agentur WebQuantum. Als eine Art “Online-Marketing Professor” unterrichtete er unter anderem an der Hochschule Fulda und referiert auf den unterschiedlichsten Bühnen rund um seine Lieblingsthemen SEO, Social Media Marketing & Co.

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(Uwe Walcher | Founder & Chief Executive Officer)
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